SV Alpen Schling
Die Gründung erfolgte im Jahr 1921. Die Sportkleidung bestand aus schwarzer Hose und grünem Hemd. Der Verein trat dem Lippischen Rasensportverband bei. Das Vereinslokal war der Gasthof ,,Zur Lippischen Schweiz“, Besitzer Georg König.
Nach ca. einem Jahr trat der Verein zur Arbeitersportbewegung über. Das Vereinslokal wurde von der ,,Lippischen Schweiz“ zum ,,Hangstein“ verlegt, jedoch nicht aus Disharmonie dem alten Wirt gegenüber, sondern um das Umkleidelokal näher am ,,Sportplatz“ zu haben. Dieser Sportplatz war der zweite Kamp auf dem Winfeld, bis die Forstverwaltung dieses Gelände aufkündigte. Anschließend wurde auf der Berlebecker Heide gespielt. Die Seniorenspieler der ersten Jahre waren Heinrich Kersting, Wilhelm Klopping (Douwel), Willi Freese, Adolf Brüning, Simon Brüning, August Möller (Hellberg), Heinrich Stecker, Fritz Grote (Hasenpauten), Heinrich Schönhage, Christian Rosenstock, Fr. Welge und August Rosenstock. Später ergänzte sich die Mannschaft durch Wilhelm Möller (Hellberg), Gustav Möller (Sprengerhof), Fritz Mörs, August Heger, Rud. Welge und Heinrich Brüning. Nachdem sich in Detmold der Arbeitersportverein aufgelöst hatte, kamen drei Spieler zum Schling, u. a. Karl Sieker als Torwart. Hierdurch verstärkte sich die Mannschaft wesentlich, so dass sie über ein gutes spielerisches Können verfügte. Man spielte gegen Mannschaften aus dem lippischen Raum und gegen Bielefelder Vereine. In Bielefeld war der Sportplatz auf dem Kesselbrink. Wenn das Geld für die Bahnfahrt nicht reichte, wurden die Fahrten nach Bielefeld per Fahrrad zurückgelegt. Nachdem 1930 Gustav Klebba, W. Temme und Hermann Gröne hinzugekommen waren, gehörte diese Mannschaft bis zum Jahre 1932 zu den stärksten Mannschaften der Arbeitersportbewegung im lippischen Raum. Als letzter Zuwachs kamen 1931 Heinrich Wachter und Gustav Wolf hinzu. Bedingt durch die Überschreitung der Altersgrenze und des fehlenden Nachwuchses wurde Spielbetrieb mit Abschluss des Spieljahres 1931/32 eingestellt, und die Spieler wechselten zur ,,Freien Sportgemeinde Berlebeck-Heiligenkirchen“ über. Fr. Bunte, R. Oberhaus und später G. Klebba und Ed. Fischhaupt (Stubb) kamen in die 1. Mannschaft dieses Vereins. Die Sonntage waren durch den Fußballsport ausgefüllt. Der An- und Abmarsch zur Berlebecker Heide ging ,,Am Draht“ entlang und lustige Lieder wurden von der Truppe mit kleinem Anhang als treue Zuschauer gesungen. Die Schlinger Männer waren als Bockhornsucherbekannt. Gustav Lükermann erinnerte sich an folgende Anekdote:
Als noch auf dem Winfeld gespielt wurde, sprang kurz nach Beginn des Spieles der Ball an der Außenseite an den Tannen eigenartig hoch, und ein Stück Holz flog auch durch die Luft. Sofort hatten zwei bis drei Schlinger Spieler gesehen, dass es sich um ein Bockhorn handelte. Sie ließen Ball Ball sein und stürzten sich auf das Bockhorn, das jeder ergattern wollte. Nach kurzer fachmännischer Betrachtung wurde dasselbe zur Seite gelegt und das Spiel konnte weitergehen. Der Chronist weiß zu berichten, dass Simon Brüning sen. einige Jahre später innerhalb einer gemütlichen Runde bei König Nachstehendes zum Besten gab:
,,Oes wui na upm Windfeile an Feotballsteuten worn, was et an eunen Sundage n’ betn niebelig. Do kreig eck den Ball eunmol se richtig up’m Pauten, dat hoe hauge inne Luft flaug. De Annern loepen ganz dürnanner up’n Windfeile herum un soechten den Ball, un de was na jümmer in’ Wolken.”
Die Vorsitzenden waren: Fritz Brinkmann 1921 – 1924 Heinrich Grote 1925 – 1926 Fritz Welge 1927 – 1932
In der Jugendmannschaft des SV Alpen Schling hütete 1931 der spätere Vorsitzende der SpVg Heiligenkirchen Gustav Wolf das Tor.
Quelle: 100 Jahre SpVg Heiligenkirchen
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