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Die Geschichte unseres Ortsteils Schling

Drei Lehrer aus Bremen sollen den Schling vor 160 Jahren als Erholungsort entdeckt haben. Neben den geringen Pensionspreisen reizte sie die idyllische Lage unterhalb der Grotenburg, seit dieser Zeit wird der Schling auch als Lippische Schweiz bezeichnet. Doch wie sah es hier vorher aus und woher kommt der Name Schling?

In der fehdereichen und unsicheren Zeit des Mittelalters errichteten die Edelherren, die späteren Grafen und Fürsten zu Lippe zur Verteidigung ihrer Landeshoheit auch im Inneren des Landes Befestigungs- und Verteidigungsanlagen. Daran erinnern Warttürme, wie im Namen der Hohen Warte, Landwehren und Knicke (Wallhecken) zur Sicherung der Schluchten und Pässe des Teutoburger Waldes. Eine solche Befestigungsanlage befand sich auch im Schling, die geht aus einem Verzeichnis der Landwehren des Lippischen Waldes von 1502 hervor, in dem es unter Amt Falkenberg heißt: „Eyn slag (sling) by der Spreckenburgh.“ Schlinge und Schläge waren Vorrichtungen, die die Eingänge durch Knicke, Gräben und Landwehren versperrten. Sie konnten verschlossen werden, den Schlüssel besaß ein in der Nähe wohnender Schlinghüter.

Spreckenburg ist eigentlich die alte Bezeichnung für den Schling, der mindestens seit 1390 besiedelt ist und bis um 1700 nur aus zwei Höfen und der Stätte des Schlinghüters bestand. Es waren dies Dierkshof, Sprenger auf der Spreckenburg und Albert vor dem Schlinge. Noch vor 200 Jahren konnte man die alte Befestigung sehen, die den Weg nach Berlebeck am Eingang ins Ostertal versperrte.

Nach Heiligenkirchen führte damals nur ein kleiner Kirchweg, der zum Teil auch durch das Bett des Silberbaches führte. Der Hauptverbindungsweg zur nächsten Ortschaft führte über den Hangstein nach Berlebeck. So gehörte ja auch der Schling zum größten Teil politisch bis 1935 zu Berlebeck. Die Gesamteinwohnerzahl des Schlings, oder wie man damals sagte der Spreckenburg, betrug im Jahre 1609 dreiundzwanzig. Erst im weiteren Verlauf des 17. Jahrhunderts setzte sich der Name „Vor dem Schling“ für Spreckenburg allmählich durch.

Es sehr wohl möglich, dass die Spreckenburg ein Zufluchtsort und eine Vorburg der Grotenburg (große Burg) war und somit vielleicht auch eine Rolle in den Jahren nach Christi Geburt spielte, zumal ja am Fuße dieser Burgen der große und bedeutende Volksgerichtsplatz lag.

Von Dierkshof, früher Dietrich auf der Spreckenburg, stammen mütterlicherseits die Vorfahren von Christian Dietrich Grabbe, dem berühmtesten Lippischen Dichter, der auch in der gesamten deutschen Literaturgeschichte einen bedeutenden Platz einnimmt.

Die Einwohnerzahl des Schling wuchs erst im 18. Jahrhundert von 25 auf 74 (1779) an.
Im 19. und 20. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung kontinuierlich, bei der Volkszählung 1950 wurden 501 Bewohner gezählt. Heute beträgt die Einwohnerzahl nach der Bebauung weiterer Flächen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts 587 (Stand Februar 2014).

Trotz der steigenden Einwohnerzahl gingen die Angebote im Schling zurück, beide Lebensmittelläden schlossen, ebenso auch die Gaststätte „Zur Lippischen Schweiz“ und das „Berghotel Schweizer Hof“.

Mit dem Vogelpark verfügt der Schling über eine Attraktion für Einheimische und Kurzzeittouristen, die bundesweit bekannt ist. Die Dorfgemeinschaft wird vom Verein der Bergfreunde Schling mit über 200 Mitgliedern getragen.

 

Werner Zahn